Wie mir vor der letzten Deutschschularbeit von Maximilian wieder in Erinnerung gerufen wurde, soll jede Erlebniserzählung einen Höhepunkt haben. Meiner Meinung nach soll dieser auch positiv sein und daher fange ich meine Erzählung zu unserem Schiurlaub hinten an.
Das Ende war nämlich nicht ganz so wie gewünscht: Maximilian wurde beim Schirennen seiner Gruppe "nur" 7. und war darüber tief traurig. So musste auch ich wieder einmal gegen die Tränen ankämpfen und versuchen ihn zu trösten. Doch zuvor von der Schilehrerin noch zu hören, dass man der Beste der Gruppe ist und dann so eine "Niederlage" ist für ein kleines Kinderherz nicht ganz so leicht zu verkraften. Was dann half war Ruhe, was Süßes und am Abend ein perfektes Schnitzerl. Und den Spruch: "Etwas nicht zu können ist kein Grund es nicht zu tun" will sich mein Großer für die Zukunft einprägen (zumindest hat er diesen fotografiert).
Das noch weniger schöne Ende bescherte uns aber Alexander. Er wurde richtig krank und musste wegen einer echten Magen-Darm-Grippe sogar zum Arzt. Und da er ohnehin schon sehr schmächtig ist lautet die Devise jetzt: aufpäppeln!!!
Genug der negativen Dinge, denn das Positive überwog bei weitem. Schon bei unserer Anreise war klar, dass Schnee in diesem Jahr Mangelware ist. Doch die Pertisauer haben es geschafft, dennoch für eine perfekte Piste und mehrere perfekte Loipen zu sorgen und 40 cm Neuschnee trugen dazu bei, dass es auch abseits nach Winter aussah.
Maximilian und Alexander besuchten wieder die Schischule Leithner und haben vieles dazugelernt bzw. das was sie schon konnten gefestigt. Maximilian steht sehr sicher am Schi, fährt nur noch parallel und die Abfahrtshocke sieht richtig profimäßig aus. Alexander kommt überall runter (flach, steil, blau, rot ...), fährt (wenn man ihn daran erinnert) super Bögen und kann stehen bleiben wenn es nötig ist. Aber das Schönste ist, dass unsere Jungs wirklich richtig Spaß am Schifahren haben.
Michael war meistens alleine auf der Piste, genoss das Schifahren, zwischendurch einen Kaffee oder ein Bierchen und die Gespräche mit den Einheimischen. Ja, als Österreicher wird man immer wieder angesprochen, da man unter all den Holländern und Deutschen ein echter Exot ist.
Und ich nutzte ausgiebig mein Langlaufausrüstung, die mir das Christkind gebracht hatte. Dorf-, Hunde- und Übungsloipe waren wunderschön. Doch mein Highlight war die Loipe über die Pletzach- zur Gernalm. Insgesamt 10 km in einem der wunderschönen Karwendeltäler und davon ca. 5 km leicht ansteigend. Sich untrainiert und alleine auf so eine Loipe zu begeben ist vielleicht nicht allzu klug, doch als ich oben ankam war ich zufrieden und von mir selbst begeistert. Bei der leichten Abfahrt konnte ich die schön verschneite Landschaft dann richtig genießen. Wieder zurück in Pertisau begab ich mich mit schmerzenden Füßen und einem stolzen Lächeln ins Dampfbad.
Womit ich bei unserem Hotel bin, das natürlich wieder das Central war. Dort anzukommen war fast wie heimkommen. Das gleiche Zimmer, die netten Hausleute, der schöne Wellnessbereich und das wieder absolut gute Essen. Es war einfach "voi guat" wie ich unserem Wirt Thordes und seiner Frau Marianne immer wieder versicherte. Dieser Ausspruch wurde stets ein wenig belächelt, aber das ist eben oberösterreichisch und somit in Tirol exotisch.
Ein Deutschlehrer würde jetzt fragen: "Wo ist der Höhepunkt deiner Geschichte?" Gute Frage! Aber ich hab keine Ahnung, denn für mich war die ganze Woche mit meiner Familie ein Höhepunkt (und in Deutsch war ich nie die Beste)!!!!
Mittwoch, 2. März 2011
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